28. August 2021 Simbabwe – Unsere ersten 600 km im neuen Land

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28. August 2021 Simbabwe – Unsere ersten 600 km im neuen Land

Der Grenzübergang von Sambia nach Simbabwe war einer der schnellsten, die wir bisher erlebt haben und mit Überquerung der historischen  Brücke auch noch besonders schön. Allerdings war es vorher etwas kompliziert an das Ergebnis des PCR Test zu gelangen. Die Probe hatten wir am Vortag gut organisiert und schnell am Krankenhaus abgegeben und es wurden kaum Daten von uns festgehalten. Das Ergebnis konnten wir dann am nächsten Morgen im Gesundheitsministerium abholen. Dort war vor dem Gebäude ein Tisch aufgebaut und nach Angabe des Namens wurde das gedruckte Ergebnis aus dem Stapel gefischt und nach Passnummer etc. Gefragt. Dann wurde der Reihe nach ein handschriftliches Zertifikat erstellt, was ca. 1 Stunde dauerte. Zum Glück hatten wir schon einen kurzen Blick auf den Ausdruck werfen können und wussten dass das richtige Ergebnis drauf stand. Keine Ahnung ob in der Menge auch die positiv getesteten mit uns warteten. Covid Tests sind doch immer wieder ein Abenteuer für sich.

In Zimbabwe hat sich die Versorgungslage in den letzten Jahren deutlich verbessert, es gibt Diesel und volle Supermärkte. Aber der Zimbabwe Dollar ist ein Thema für sich. Wir hatten uns in Sambia noch mit reichlich USD eingedeckt (diese hätten wir allerdings in Victoria Falls auch am ATM bekommen) und besorgten uns als erstes eine SIM Karte. Entgegen unserer Information konnten wir diese als Ausländer sogar für die Bezahlfunktion freischalten lassen. Wir kannten das System schon aus Kenia und Tansania, aber haben es bisher nur sehr zurückhaltend genutzt. Hier kommt man allerdings nicht daran vorbei, denn die Supermärkte nehmen einen heftigen Aufschlag, wenn man mit Kreditkarte oder in USD bezahlt. Tanken kann man hingegen nur in USD und Restaurants geben sogar bis zu 20% Rabatt, wenn man ins USD und cash bezahlt. Am Nationalpark und der Grenze konnten wir allerdings mit Kreditkarte ohne weiteren Aufschlag bezahlen.  Noten in einheimischer Währung gibt es so gut wie keine und im Supermarkt wird alles über die SIM Karte bezahlt. Der offizielle Umrechnungskurs ist 1 USD zu 85,60 Zim Dollar. Auf dem Schwarzmarkt bekommt man 130 Zim Dollar und es ist uns gleich am ersten Tag gelungen 200 USD zum Schwarzmarktkurs in Zim Dollar auf unsere SIM Karte überweisen zu lassen. Da die Einheimischen gerne USD bekommen helfen sie einem gerne, z.B. die Angestellten in unserer Unterkunft.  Das hört sich kompliziert an und wir waren froh, als der erste Einkauf problemlos klappte. Mal sehen, wie es in den nächsten Wochen weiter geht.

Alle haben uns von den Victoria Falls auf Zimbabwe Seite vorgeschwärmt und wir sind extra früh aufgestanden, nur um dann enttäuscht zu sein.  Bereits um 7:30 Uhr sahen wir keine Wassermassen, sondern nur Gischt. Eigentlich wird die Sonne erst später vom Wasserneben reflektiert und verschlechtert dadurch die Sicht, aber so früh? Wir sehen von weitem die sambischen Fälle und wollen zurück ? Wir beschließen den Eintritt zu nutzen und auszuharren. Hier kostet die Besichtigung 10 USD mehr und einen erneuten Eintritt konnten wir auch nicht heraus handeln. 2 Stunden später kommt plötzlich Wind auf und wir stehen mitten im Regen, aber dafür haben wir plötzlich beste Sicht auf die Fälle und sind wirklich begeistert. Die breite der Victoria Fälle ist schon beeindruckend, gerade jetzt wo sie über die komplette Breite Wasser führen.

Nachmittags gönnen wir uns noch eine Tea Time auf der Stanley Terrace im ehrwürdigen Victoria Falls Hotel von  1904. Die Sicht und das Ambiente sind wirklich super schön, auch wenn das Hotel hinter der ein oder anderen Ecke schon etwas in die Jahre gekommen scheint oder haben wir die Angestellten Toilette aufgesucht!?

Nach den letzten Tagen in den Städten freuen wir uns auf die Einsamkeit im Hwange Nationalpark. Am Gate buchen wir für die nächsten 3 Nächte unsere Stellplätze auf unterschiedlichen Picknickplätzen. Das ist das besondere in diesem Park, dass man an Aussicht Plattformen oder Picknick Plätzen übernachten darf, die allerdings im Voraus nur exklusiv gebucht und daher „sauteuer“ sind. Als spontaner Besucher ist es erschwinglich und wir haben sogar das Glück für den nächsten Abend den beliebtesten Platz am Masuma Dam zu bekommen. Den ersten Abend verbringen wir allerdings an einem ziemlich großen See, wo überall einheimische Angler stehen (es ist Sonntag). Von der hohen Elefantenpopulation ist nichts zu sehen, aber gegen Abend kommt auf der anderen Seite eine riesige Büffelherde von bestimmt 500 Tieren zum trinken an den See, außerdem schwimmt vor unserer Nase immer ein Krokodil auf und ab ?

Unser nächster Schlafplatz liegt nur wenige Km entfernt, aber wir fahren noch einen großen Bogen und finden einige Giraffen. Kurz vor unserem Camp dann der erste Elefant und es sollten noch viele folgen. Ab 14:30 Uhr bis ca. 2:00 Uhr Nachts kamen nach und nach etliche Herden ans Wasserloch und es war herrlich das Verhalten der Tiere zu beobachten. Es war Vollmond und wir hätten eigentlich die ganze Nacht zusehen können, aber dazu sind wir dann doch zu faul. Allerdings hören wir die habe Nacht hindurch ihre typischen Laute und ab und zu ein trompeten.

Für die letzte Übernachtung mussten wir ganz in den Süden des NP und die Vegetation änderte sich, es waren mehr Antilopen, Gnus und Zebras zu sehen. Aber auch hier gab es noch etliche Elefanten, Büffel und eigentlich auch viele Raubtiere. Auf unserem Camp gab es noch etliche Spuren vom nächtlichen Besuch der Löwen vor 2 Tagen, aber vor uns versteckten sie sich. Auf den Camps gibt es meistens einen Mitarbeiter, der für eine heiße Dusche und Feuerholz sorgt und dieser weckte uns am nächsten Morgen, weil am Wasserloch in 2 Km ein Löwe ist. Also schnell alles einpacken und im Schlafanzug los, aber der Löwe hat sich lieber ins Dickicht zurück gezogen. Zurück am Camp dann Alarm der Affen und wir sahen gerade noch eine Löwin davon huschen. Als wir schon nicht mehr daran glaubten, fanden wir ein ganzes Rudel mit ca. 15 Tieren unter unterschiedlichen Bäumen im Schatten liegen und dazwischen eine tote Giraffe, die bewacht wurde. Nach einiger Zeit wurde der Bewacher von einem anderen Tier abgelöst und durfte ebenfalls in den Schatten.

 

Zum Glück waren die Löwen satt, denn keinen Kilometer weiter, hatten wir unseren ersten Platten und mussten den Reifen wechseln.

Der Hammer kam dann aber außerhalb vom NP im Tusker Camp. Wegen der nicht so guten Bewertungen wollten wir dort eigentlich gar nicht übernachten, aber alle anderen Camps waren geschlossen oder hatten keinen Campingplatz. Zum Glück, denn das Wasserloch an der angeschlossen Ivory Lodge wurde am zweiten Nachmittag von mindestens 200 Elefanten besucht. Aus allen Richtungen kamen immer wieder neue Tiere und im Beobachtungsposten war man ganz nahe an den Tieren (fast schon zu nach ?). Am Tag darauf war es zuerst recht ruhig am Wasserloch, doch dann kamen alle zusammen. Ca. 100 Elefanten und 200 Büffel. Auch der Manager und die Mitarbeiter waren überaus freundlich und wir blieben daher spontan 3 Nächte.

2 Antworten

  1. Lejla sagt:

    Liebe Svenja, lieber Heiko,
    Durch Zufall bin ich auf Euren Blog gestoßen und bin begeistert. Tolle Berichte, tolle Bilder und Hut ab für Euren Mut, Euren Traum Euch zu erfüllen.
    Mein Freund und ich wollten letztes Jahr nach Tansania gehen, aber Covid machte uns ein Strich durch die Rechnung ? aber es ist nur aufgeschoben.
    Euch noch ganz viel Spaß und gute Zeit.
    Grüße aus Luxemburg, Lejla

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