20. September 2021 Simbabwe – Aus einem kurzen Abstecher wird die große Runde

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20. September 2021 Simbabwe – Aus einem kurzen Abstecher wird die große Runde

So unterschiedlich die Währungen und Bezahlmöglichkeiten im Land, so unterschiedlich ist auch die Landschaft. Und daher wurde unsere Runde in Simbabwe immer größer. Von sehr kalten Nächten in den Eastern Highlands zu ziemlich heißen Tagen und Mücken am Sambesi war alles dabei. An die Währungen und das Bezahlen haben wir uns übrigens sehr schnell gewöhnt. Es macht Sinn, sich auf dem Schwarzmarkt mit einigen Zimbabwe Dollars (alle nennen sie hier noch wie die frühere Währung „Bond“) zu versorgen und genügend 1 USD Noten dabei zu haben. Die Road Tax von 2 USD kann man in USD, Rand, „Bond“ oder per Ecocash bezahlen, nur in größeren Städten benötigt man „Bond“ um die Parkgebühren bezahlten zu können. Wir haben uns diese teils als Wechselgeld geben lassen, weil kleine USD Scheine oft fehlten. So hatten wir immer ca. 5 USD in „Bond“ in der Tasche.

Aber nun zu unserer Route. Vom Hwange Nationalpark ging es nach Bulawayo, der zweitgrößten Stadt. Hier versorgten wir uns mit Wein und Bier ? und schlenderten durch die Stadt vorbei an alten kolonialen Bauten.

  

Auf dem Weg zum Matobo NP machten wir noch halt an der Cyrene Mission. Die Kapelle erinnerte uns sehr an die bemalten Klöster in Rumänien. Die Besonderheit hier ist aber, dass die Bibeldarstellungen mit farbigen Menschen gemalt wurden und sogar Christus als schwarzen Priester darstellt. Der Nationalpark versetzte uns dann kurz nach Nambia mit seinen Fels- Formationen und –Malereien.

Auf unserem Zwischenstopp in der Goldminenstadt Gwanda hatten wir dann tatsächlich das Glück die Goldmine des Besitzers unserer Übernachtung zu besichtigen. Leider ruhte die Miene an dem Tag, aber wir erhielten einen guten Einblick darüber, dass Gold auch in großen Minen am Ende der vielen Schritte wirklich „gewaschen“ wird. In der besuchten Mine waren allerdings die Geräte schon sehr alt und benötigten noch viel Handarbeit.

Der Gonarezhou Nationalpark war mit seiner Klippe schon einzigartig und der Sonnenuntergang fantastisch. Eine rot leuchtende Kliffkante und davor ein Flussbett in dem die Elefanten dahin ziehen. Allerdings waren diese hier etwas aggressiver. Schon am ersten Abend verbannte uns ein einzelner Bulle bei 40 Grad für eine Stunde in unser Auto, da er die Natur in unserer unmittelbaren Nähe genoss (ca. 1,5 m entfernt). Wenn wir den Versuch machten wenigstens die Autotür auf der anderen Seite zu öffnen, kamen unmissverständliche Laute von ihm. Dann also lieber nicht und weiter drinnen verharren. Auch in den nächsten 2 Tagen kam es immer wieder zum Rückzug unsererseits und wir erhielten lautstarke Proteste der Elefanten beim vorbei fahren bzw. sie liefen uns sogar hinterher. Es stand schon im Reiseführer, das sie hier unberechenbarer sein sollen wegen der vielen Wilderei (der NP liegt direkt an der Grenze zu Mosambik), aber das haben wir dann doch nicht erwartet. Wir verfeinerten unseren Rückzug indem wir uns immer quer an den weg stellten und abwarteten, so konnten wir zu Not schnell nach links oder rechts weiter fahren ?

Heikos Geburtstag verlief dann leider auch anders als geplant. Es gab in dem ausgesuchten Ort keinen Campingplatz und die Lodges / Gästehäuser verlangten extrem hohe Summen. Dabei war in dem Ort nichts außer einer großen Zuckerrohrfabrik. So gab es das Geburtstagfrühstück im Hinterhof eines Hotels und wir verbrachten den Tag doch im Auto nach Great Simbabwe, den ältesten Ruinen des Landes. In der Nähe fanden wir einen schönen Campingplatz mit einem Haupthaus im altenglischen Still, wo wir dann noch gebührend zu Abend essen konnten.

Leider nieselte es am nächsten Tag und es war nebelig. Daher hatten wir keinen so schönen Ausblick auf die alten Ruinen, aber die Mauern und der konische Turm (bei dem keiner weis, wozu dieser diente) waren trotzdem sehr eindrucksvoll.

Das Simbabwe lange englische Kolonialmacht war, ist im Land noch sehr viel zu sehen. Viele Gasthäuser an den Verbindungsstrecken, sind im englischen Still erbaut und es gibt zahlreiche Golf- und Country- Clubs. So schliefen wir auch einmal fast direkt auf dem Green ? Aber auch die Landreform, bei der Mugabe die weißen Farmer zahlreich enteignet hatte, ist auf dem Land zu sehen. Große Farmgebäude sind am zerfallen und viele der Weißen, die wir getroffen haben, waren mit ihren Familien direkt betroffen.

 

In den Eastern Highland trafen wir im Honde Valley wieder auf Teeplantagen und die Wälder erinnerten an Kanada. Leider hatten wir hier sogar einen regnerischen Tag und es war kalt. Aber ab und zu schielte die Sonne doch durch die Wolken und wir konnten auf dem Weg durch die Berge die herrlichen Ausblicke genießen. Wir versuchten ein letztes mal eine Teefabrik zu besichtigen und wurden erneut wegen Corona abgelehnt ☹. Allerdings standen wir auf dem Campingplatz eines großen Stromversorgers an deren Wasserkraftwerk und hier wurden wir gerne herum geführt.

Über die Hauptstadt Harare (die wir nur für einen Ölwechsel und zum einkaufen nutzen) ging es noch mal an den Lower Sambesi. Der Mana Pool Nationalpark wurde uns von sehr vielen Reisenden wärmsten empfohlen und wir versuchten unser Glück. In allen anderen Nationalparks waren die Preise auf den Campingplätzen für denselben Tag deutlich reduziert, aber hier wollte man 150 – 200 USD nur für den Campingplatz von uns haben (ist ja aber nicht pro Person wurde noch lächelnd erwähnt). Evtl. gibt es direkt am Camp doch noch eine günstigere Rate und wir sollten es mal versuchen. Wir hatten wenig Hoffnung und als der Straßenzustand im NP katastrophal wurde, entschieden wir uns für die Umkehr. Kurze Diskussion am Gate, das wir ja noch den heutigen Eintritt für die 20 Minuten im Park zahlen müssten (50 USD) und wir waren wieder draußen, natürlich ohne zu bezahlen. In der Jecha Fishing Point Lodge fanden wir dann für die nächsten 2 Tage einen tollen Stellplatz direkt am Sambesi und mit täglichen Elefanten Besuch ?

Über den Matusadona Natinalpark am Lake Kariba ging es dann wieder zurück an den Rand des Hwange Nationalpark ins Tusker Camp, wo wir schon vor 3 Wochen waren und so viele Elefanten und Büffel am Wasserloch hatten. Und so sitzen wir an derselben Stelle, wie beim letzten Mal und bereiten diesen Beitrag vor, bevor es in den nächsten Tagen nach Botswana gehen wird.

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