17. August 2021 Sambia – Die Victoria Fälle, andere Nationalparks und ein neuer Präsident

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17. August 2021 Sambia – Die Victoria Fälle, andere Nationalparks und ein neuer Präsident

In Sambia fühlen wir uns mal wieder sehr wohl und die Aussage „Afrika, der lachende Kontinent“ bestätigt sich. Überall werden wir lachend empfangen und alle sind sehr freundlich, obwohl über 60% der Einwohner unter der Armutsgrenze leben. So haben wir hier wahrscheinlich auch die häufigsten wilden Übernachtungen gehabt, als in den anderen Ländern. Natürlich gab es auch einige Ortschaften wo die Kinder uns statt eines „Hallos“ ein „Sweety“ entgegen rufen. Da wir aber aus Prinzip, diese Art der „Wegelagerei“ nicht unterstützen,  winkten wir nur lachend zurück und alles war gut.

Sogar unsere Erfahrungen während und nach der Präsidentschaftswahl, letzten Donnerstag, waren bisher durchaus positiv. Viele Einheimische haben uns davor gewarnt, während und direkt nach der Wahl eine größere Stadt zu besuchen und so fuhren wir erst nach Livingstone und dann noch mal in den Norden. Es ist erstaunlich mit wie viel Anatozismus hier gewählt wurde. Z.B. verabschiedete sich der Verantwortliche unserer Campsite im NP am Mittwochabend, um die 25 Km zu seinem Dorf zu Fuß zurück zu legen. Am nächsten Morgen wollte er dann gleich wählen und zu unserer Abfahrt rechtzeitig wieder zurück sein. Am Freitag als wir den NP wieder verließen sollte eigentlich noch nicht so viel passieren und wir fühlten uns auf unserem Stellplatz an einem Gästehaus auch sehr sicher. Allerdings lag die Opposition angeblich vorne und begann schon mal zu feiern als wenn sie Fußballweltmeister geworden sind ? Was wir nicht wussten, der Besitzer war politisch aktiv und so waren wir gegen Mitternacht von ca. 50 feiernden Sambianer umringt und lagen etwas hilflos und wach in unserem Dachzelt. Es war das erste Mal, dass wir über einen nächtlichen Aufbruch nachdachten, aber nichts passierte und morgens war alles wieder friedlich, bis auf das Buschfeuer nebenan. Trotzdem fuhren wir schnell weiter zurück zum Kafue River in die Einsamkeit. Überall  verspürte man in den kleinen Dörfern oder bei den Campinplatz Mitarbeitern eine gewisse Aufbruchsstimmung und alle freuten sich über den Präsidentenwechsel, der mittlerweile bestätigt ist.

Aber nun erst mal zurück nach Lusaka und unserer Tour. Nachdem wir in Lusaka alles erledigt hatten, verließen wir die Stadt über eine Offroadpiste an den Lower Sambesi. Die Strecke sollte etwas steinig und holperig sein, aber durch Straßenbaumaßnahmen hatte sie jetzt eher einige kurze tiefsandige Passagen. An einer kleinen Anhöhe stand dann auch ein netter Inder, der uns um Hilfe bat, da sein normaler Kleinwagen die Anhöhe nicht schaffte. Sandfloh meisterte die Passage inklusive Anhang mit Bravour. Zusammen ging es dann weiter (quasi mit uns als ADAC) und wir erfuhren später, dass seine Familie und der Bootsführer die Allradfahrzeuge genommen hatten und vor 4 Wochen die Piste wirklich eher steinig als sandig war. Für uns endete der Tag mit einem Stellplatz in seinem Garten direkt am Kafue River und einer tollen Bootstour zum Sambesi sowie einem sehr netten Abend mit seiner indischen Familie.

Für uns ging es am nächsten Morgen für 2 weitere Tage nur einige Km weiter direkt an den Lower Sambesi. Auf der anderen Seite sahen wir die Mana Pools in Zimbabwe und direkt neben unserem Campingplatz begann die Game Management Area, die als Pufferzone dem Nationalpark vorgelagert ist und wo auch schon sehr viele Tiere zu finden sind. Ein Elefant mochte uns hier allerdings gar nicht und lief beide Tage wütend hinter unserem Auto her bzw. direkt auf uns zu. Dabei sind wir doch immer so lieb. ☹

Am Lake Kariba fanden wir auf dem Lotri Bay Camp eine wirklich ruhige Oase, wo wir einige Ruhetage verbrachten. Bei der Abfahrt besuchten wir noch die Staumauer, die gleichzeitig Grenze zwischen Sambia und Zimbabwe ist. Beide Staaten scheinen auf dieses Bauwerk sehr stolz zu sein, da man quasi die Grenze ohne Probleme betreten darf (man muss nur seinen Pass abgeben) und auch das Fotografieren ist erlaubt. Wir nutzen diesen Beuch auch gleich unser Visa zu verlängern, da man in Sambia immer nur 30 Tage erhält und leider erst 1-2 Tage vor Ablauf eine Verlängerung möglich ist, dann aber auch sehr unbürokratisch, kostenlos und schnell.

Wir hatten Glück und die Victoria Fälle führen dieses Jahr sehr viel Wasser und so war auch die sambische Seite sehr eindrucksvoll.  In einigen Monaten kann man hier nur die kargen Felswände besichtigen und die Wassermassen stürzen nur auf der simbabwischen Seite in die Tiefe. Auch hier überraschte uns wieder die Freundlichkeit der Menschen. Auf nettes Nachfragen hin, durften wir unsere Eintrittskarte am Abend nochmals nutzen und sogar noch 1,5 Stunden länger im NP bleiben als die Öffnungszeiten es vorsahen. So erlebten wir fast alleine den Sonnenuntergang an den Vic Falls ? Die Zeit zwischen unseren Besuchen verbrachten wir am Pool des Royal Livingstone Hotels mit eigenen Giraffen im Garten, es hätte schlimmer kommen können und zu normalen Zeiten hätten wir wahrscheinlich auch keine Erlaubnis dafür erhalten….

Im Nordwesten an der Grenze zu Angola gibt es den Liuwa Plain NP und das sollte unser letztes Ziel auf dieser Reise in Sambia sein. Über den Kafue NP ging es zum südlichen Eingang, den man mal wieder nur mit einem Potoon erreichte. Diesmal allerdings ohne Stöckerzufahrt dafür mit nassen Füssen bzw. Reifen bei der Auf- und Abfahrt. Der Park ist gänzlich anders als unsere vorigen, mit viel tiefem Sand und der zweitgrößten Gnu Population in Afrika. Daher gibt es auch viele Raubtiere, aber um diese im Gras zu finden, bedarf es schon viel Glück und so mussten wir uns mit dem nächtlichen Löwengebrüll um unser Camp herum zufrieden geben ? Nach einem Tag im Park wollten wir ihn im Norden oder Osten wieder verlassen und mussten ordentlich nach dem Weg suchen. Im Norden führte der Fluss noch zu viel Wasser und im Osten gab es kein Potoon. Klar, ich hatte auch falsch geguckt, das Symbol stellte eine Wasserdurchfahrt dar ☹. Diese fanden wir dann dank der Einheimischen auch etwas 10 km südlicher. 20 m mit Kurve ging es durch den Fluss. Wegen möglicher Krokodile war ein vorheriges abgehen nicht so angebracht und es war ja schließlich noch eine andere Reifenspur sichtbar. Wahrscheinlich hatte das andere Fahrzeug aber einen Schnorchel!? Aber auch bei uns ging alles noch mal gut, nur dass es kein Video dieser Aktion gibt, sondern nur von unserem Armaturenbrett und meinen Füssen. Ich hatte mich nach einigen Metern so erschrocken, als es tiefer wurde und das Wasser über die Motorhaube lief.  Bevor wir die wirkliche Fähre über den Sambesi erreichten ging es noch durch eine riesige einsame Schwemmebene, die jährlich erst ab ca. Mai / Juni befahrbar ist.

 

Nun sind wir auf dem Rückweg und warten  am Kafue River noch bis morgen ab und hoffen, dass die größten Feiern zum neuen Präsidenten dann vorbei sind und wir uns wieder nach Livingstone wagen können. Zimbabwe hat 2 Grenzübergänge für Geimpfte geöffnet und es sind genau die, die wir benötigen (von Sambia nach Zim und von Zim nach Botswana im Norden). Nachdem wir in Sambia wieder auf viele Reisende gestoßen sind und auf den Campingplätzen selten alleine waren, wollen wir die Möglichkeit nutzen einen Abstecher nach Zimbabwe zu unternehmen obwohl dieses Land nie in unserem Fokus stand.

 

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