13. Juni 2021 Uganda – Leider zu kurz, aber wir haben die Gorillas gesehen

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Nun ist es das erste Mal passiert. Wir waren in einem touristisch nicht so bekannten Land und sagen uns, „hier müssen wir noch mal wieder hin“. Das ist der Satz, den wir in anderen Reiseberichten immer als Floskel und die Wahrscheinlichkeit, dass man es tut, als eher gering eingestuft haben. Der Präsident hat die Maßnahmen gegen Corona verschärft und u.a. das Reisen zwischen den (hier sehr kleinen) Countys verboten. Safariunternehmen mit festen Reiseplan und gebuchten Unterkünften sind ausgenommen, aber keiner konnte uns sagen, wie es mit ausländischen Fahrzeugen / Touristen aussieht. Also sind wir lieber wieder weiter nach Tansania gefahren.

Uganda hat uns sehr gut gefallen, die Landschaft war eindrucksvoll, alle Bewohner sehr freundlich und hilfsbereit und die Polizei hat uns absolut in Ruhe gelassen. Das Land ist aber auch noch sehr ursprünglich und einfach, es findet alles am Straßenrand statt, einige Bewohner wohnen noch in Rundhütten und die Massai´s sind auch hier mit ihrem „mobilem Schuhgeschäft“ unterwegs. Allerdings tragen sie in Uganda noch ihr traditionelles Lunchpaket, einen kleinen Kanister mit Rinderblut mit sich herum, welches sie vermischt mit Milch trinken.

Auch wenn unser Aufenthalt sehr kurz war, haben wir doch sehr viel gesehen. Die ersten 2 Tage verbrachten wir an den Sipi Falls, 3 kleinen Wasserfällen die bis zu 80m in die tiefe stürzten.

Dann ging es weiter zur Nilquelle am Lake Victoria. Hier hat John Hanning Speke im Jahr 1862 den Flussaustritt entdeckt und als Quelle des Nils deklariert. In Wirklichkeit wird der Nil aber auf seinen langen Weg nach Ägypten ins Mittelmeer noch von vielen weiteren Quellen in Uganda, Ruanda, Burundi und dem Kongo gespeist.

Als nächstes sollte es nach Ruhija zu den Berg Gorillas in den Bwindi Nationalpark gehen. Unterwegs erhielten wir dann die Information der Ansprache des Präsidenten über die Schließung der Schulen und Reiseeinschränkungen. Zum Glück sollte dies aber erst in 3 Tagen in Kraft treten, damit die Kinder und Studenten noch Zeit haben nach Hause zu reisen. Alle Campbesitzer beruhigten uns, für Touristen kein Problem, also stand unsere Entscheidung fest, erst mal weiter zu reisen. Wie immer gibt es zwei Seiten der Pandemie, normalerweise sind die Gorilla Trackings mindestens 1 Jahr im Voraus ausgebucht, da die Gruppen sehr klein gehalten werden. Zurzeit gibt es aber nur vereinzelt Besucher und wir starteten gleich am nächsten Morgen nach unserer Ankunft mit einer weiteren Touristin und suchten die Gorillas. Es gibt für jede Gorilla Gruppe / Familie eine „Trackergruppe“, die bis abends in der Nähe der Tiere bleibt und sie so am nächsten Morgen von ihrem Schlafplatz aus weiterverfolgen kann. GPS Halsbänder kommen bei den Tieren nicht in Frage, da sie diese wieder entfernen würden, sie sind halt dem Menschen doch sehr ähnlich ?. Wir trafen schon nach einer knappen Stunde auf unsere Gorilla Gruppe und durften 1 Stunde bei Ihnen bleiben. Es war ein tolles Erlebnis so dicht an die Tiere heran zu kommen und diese zu beobachten. 10 m Abstand steht in den Regularien und das fanden wir im Vorfeld bei wilden Tieren auch angemessen.  Unser Guide suchte immer wieder neue Mitglieder der Gruppe und geeignete Stellen um diese zu beobachten und durch das unwegsame Gelände waren wir oft keine 3 Meter entfernt, aber die Gorillas waren so friedlich, dass wir keine Angst verspürten.

Da wir schon früh aus dem Regenwald zurück waren fuhren wir noch weiter zum Queen Elisabeth Nationalpark und auf der kostenlosen Hauptpiste zu einem kleinen Campingplatz. Die Zeit saß uns im Nacken und einen richtigen Aufenthalt im NP ließen wir daher aus. Aber auch von der Hauptpiste aus sah man einige Elefanten und in unserem Camp kamen abends die Hippos und es waren überall Warzenschweine und Wasserböcke.

Am nächsten Tag sahen wir dann auf der Weiterfahrt die Aufrüstung an den Straßensperren und als wir nachmittags gerade einen Campingplatz gefunden hatten, sprach der Präsident nochmals eindringlich an die Bevölkerung. Es lagen noch 150 km und ca. 4 Countys zwischen uns und der der Grenze ☹. Die Reisefreiheit war mittlerweile um einen Tag verlängert worden und heute war der letzte Tag. Wir hätten wir also keine Diskussionen oder Probleme an den Straßensperren, also ab ins Auto! Eine Stunde vor der Ausgangssperre erreichten wir im Dunkeln die Grenze und ein kleines Hotel mit Blick auf den Grenzstreifen. Irgendwie war es doch beruhigend, auch wenn wir als ausländische Touristen wahrscheinlich noch einige Zeit hätten weiter Reisen können. Aber keiner konnte es uns konkret bestätigen.

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