Aktuelle Infos Oktober 2020 – Verschiffung nach Namibia

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Da uns schon einige Anfragen über unsere aktuellen Erfahrungen erreicht haben, wollen wir hier für alle Interessierten unsere Erfahrungen und relevanten Informationen zur Verfügung stellen.

Vorweg aber die Info, dass wir sehr kurzfristig reagiert haben und zwischen Entscheidung und dem Wegbringen des Fahrzeuges keine 10 Tage lagen. Eine große Recherche haben wir daher nicht unternommen, sondern uns war wichtig, dass unser Auto schnell unterwegs ist und wir Deutschland verlassen können.

Wir haben uns 2 Angebote eingeholt. Caravan Shipping, die bevorzugt per Container ab Hamburg verschiffen und sehr schnell und professionell auf unsere Anfrage reagiert haben und Mafratours Seafreight, die bevorzugt per RoRo ab Antwerpen verschiffen (Bremerhaven wäre aber auch möglich gewesen).

Da unser Toyota für einen Container 15 cm zu hoch ist, entschieden wir uns trotz aller Warnungen für RoRo. Leider waren wir mit dem Buchen dann doch recht spät dran und es gab auf dem nächsten Schiff nur noch Platz für 2,30 m Höhe, also musste unser Dachzelt dann doch für den Transport ins Auto. Jetzt hätte er auch in einen Container gepasst :-(.

Manfred Franz von Mafratours stand jederzeit für unsere ganzen Fragen zur Verfügung und es gab auch am Wochenende schnell eine Antwort. Aus unserer Sicht bietet Mafratours ein „Rundum Sorglos“ Service an, da er gegen Aufpreis auch den Versand der Unterlagen zum Agenten nach Namibia vornimmt und man daher nicht darauf warten muss, bis die Ladungsdokumente erstellt werden. Dies geschieht nämlich erst, wenn das Schiff bereits unterwegs ist und vorher kann man selbst noch nicht losfliegen. Für uns war diese Entscheidung genau richtig, da unser Schiff am 06.10. starten sollte, aber wegen Corona einen Tag vorher gecancelt wurde. Unseren Flug hatte wir für den 08.10. gebucht, also alles recht knapp. Zum Glück setzte die Reederei dann doch noch ein zusätzliches Schiff ein und wir mussten keine 3 Wochen warten. Am Ende fuhr das Schiff unterwegs auch nicht so viele Häfen an und war letztendlich mit nur 5 Tagen Verspätung in Walvis Bay.

Das Fahrzeug muss ca. 2-3 Tage vorher am Hafen abgegeben werden (Wochenende zählen nicht mit), also fuhren wir am 01.10. Nach Antwerpen. Wir denken, dass ca. 3 Stunden Belgien noch als „Transit“ durchgeht und man nicht wirklich in einem Risikogebiet war, aber das muss man natürlich derzeit mit berücksichtigen. Wir wurden morgens von der Information überrascht, das Belgien über Nacht zum Risikogebiet erklärt wurde…

Für die Abwicklung am Hafen erhält man von Mafratours detaillierte Beschreibungen und es läuft sehr professionell und schnell ab. Nach gerade mal 30 Minuten stand unser Toyo innerhalb des Hafengeländes im Regen und der Schlüssel baumelte am Innenspiegel.

In Walvis Bay ist das Schiff am 02.11. angekommen und bis zum nächsten Morgen entladen worden, dann werden die „Schlüssel sortiert“ und erst danach erhält der Agent die Unterlagen zur Abholung. Wir haben unseren Toyo schon am Ankunftstag hinter dem Zaun entdeckt und konnten erkennen, dass unser Dachzelt im Auto geöffnet wurde und die Leiter ein Stück heraus schaute. Wir hatten in Deutschland noch extra ein kleines Drahtschloss befestigt, damit das nicht passiert. Außerdem haben wir unsere Kühlbox mit einem dicken Fahrradschloss an der Sitzbefestigung angeschlossen. Für die hintere Tür hatten wir uns noch ein neues Schloss besorgt, sodass die Tür mit dem Zündschlüssel nicht geöffnet werden konnte. Durch das innenliegende Dachzelt kam eigentlich keiner an die Schubladen bzw. die Kühlbox versperrte den Zuweg, zu den Teilen, die zwischen der Einrichtung lagen. Vorne hatten wir wirklich alles herausgenommen und nur eine Packung Zigaretten und Hygienetücher drinnen gelassen. Beides war weg und dazu noch das Bedienteil des Radios (das hatten wir leider vergessen heraus zu nehmen). Im Großen und Ganzen ist es für uns also gut gelaufen und wir glauben mittlerweile wir hatten Glück ?.

Hier jetzt die Fakten in Kürze:

  • Mafratours: https://www.mafratours.eu/
  • Reederei war NMT Shipping und auf deren Seite findet man auch einen Zeitplan mit den Häfen die angelaufen werden: https://www.nmtshipping.com/sailing-schedules/europe-to-africa-sailing-schedule/
  • Das Carnet de Passage muss beim abstellen im Hafen bei Mafratours vorliegen, aber erst mit Ankunft in Walvis Bay gültig sein. Derzeit stellt der ADAC das Carnet bis zu 30 Tagen in die Zukunft aus und wir hatten es binnen einer Woche erhalten.
  • Es fand keine Begasung im Hafen statt.
  • Eigentlich sollte der Wagen im Hafen noch mal vermessen und gewogen werden, aber das wurde bei uns nicht gemacht. Auf meine Frage hin, meinte man nur: „das wäre ja ein normaler PKW und es wäre nicht notwendig, das Geld könnte man sich sparen“.
  • Während der Überfahrt konnten wir das Schiff live verfolgen und wurden sowohl von Mafratours als auch von dem Agenten in Namibia auf dem Laufenden gehalten.
  • Agenten in Namibia: Condor Logistical Support & Service, Peter Dronia und Eddi Dichtl
  • Einen Tag nach Ankunft in Namibia konnten wir das Fahrzeug mit dem Agenten aus dem Hafen holen (Ca. 16:00 Uhr).
  • Die Road Tax hat der Agent vor Ort auch für uns besorgt und wir konnten dann gleich los fahren.
  • Die Kosten für unser Fahrzeug beliefen sich am Ende auf:
    • Seefracht 1.539 €
    • Dokumentenversand durch Mafratours 130 €
    • Handling Gebühren Antwerpen 450 €
    • Agent in Namibia ca. 350 €
    • (Road Tax ca. 25 €)

Vielleicht helfen diese Informationen ja dem einen oder anderen bei der Entscheidung.

Eine Antwort

  1. uwe+schmitz sagt:

    hallo,
    da habt ihr ja echt schwein gehabt, dass bei euch nicht mehr weggekommen ist während des transports des fahrzeugs auf see…
    im wüstenschiff gibts da ein paar böse geschichten, bei denen das auto fast leer ankam (allerdings in südafrika).
    nun geniesst mal das ziemlich freie leben in namibia und nachbarländern, wir beneiden euch und würden uns freuen, ab und zu von euch im wüstenschiff zu lesen … und sei es nur der link auf einen neuen blogeintrag.
    viele grüße
    uwe

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