23. Januar 2021- Mosambik, das „richtige“ Afrika

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Der Küstenort kurz hinter der südafrikanischen Grenze war touristisch noch sehr erschlossen, aber sobald man an Maputo, der Hauptstadt von Mosambik vorbei gefahren ist, hat man das typische Afrika erreicht. Rundhütten und Straßenverkäufer säumen die Straße, normale Supermärkte findet man vergeblich und überall Kinder, die noch barfuß laufen. Maputo selbst war schon auf der Durchfahrt interessant und wir haben leider nur bei dem Bahnhof gehalten, der von Gustav Eifel entworfen wurde. Auf eine Nacht in der quirligen Stadt haben wir verzichtet, da diese Region natürlich die meisten Coronafälle hat und man ja doch etwas vorsichtiger wird.

Neben Coronawarnungen sehen wir aber auch große Tafeln, die vor Tuberkolose und Malaria warnen. Ab Mosambik fahren wir jetzt die nächsten Monate durch die Länder mit dem höchsten Malariarisiko auf unserer Reise. Wir haben uns gegen die Einnahme von monatelanger Prophylaxe entscheiden und werden lieber den Empfehlungen, sich gar nicht erst stechen zu lassen, folgen ? Nach den ersten Wochen können wir als Fazit ziehen, dass sich überhaupt nicht stechen zu lassen, nicht möglich ist! Wir haben Armbänder ausprobiert, abends ist die Mückenkerze an und nachts piept ein kleiner Mückenvertreiber im Dachzelt, aber das schlimmste ist, das Einsprühen mit Mückenmittel auf die verschwitzte Haut (ähhh ☹). Aber wir werden uns weiter tapfer gegen die Mücken wehren und zur Not sind schon Malariaschnelltest und landesübliche Malariamittel im Gepäck. Die Einheimischen leben schließlich auch damit und können sich keine Sprühdose für 5 Euro kaufen. Mosambik hat aber 2019 eine große Aktion gestartet und alle Bewohner mit einem Moskitonetz versorgt und so sieht man diese jetzt überall vor den Hütten im Wind wehen und die armen Leute sind wenigstens etwas geschützt.

Nachdem wir den Süden verlassen haben, sind wir auf der N1 immer weiter in den Norden gefahren. Diese Hauptverkehrsarder durch Mosambik ist geteert, aber hat auf vielen Abschnitten so viele Schlaglöcher, das man trotzdem nur im Schritttempo voran kommt. Leider ist so kaum absehbar wie lange man für bestimmte Strecken benötigt und es ist schwierig die Übernachtungen im Voraus zu planen. Es gibt hier kaum Campingplätze oder Hostels / Hotels. Normalerweise lieben wir es dann ja,  uns einen wilden Schlafplatz zu suchen und wer hier jetzt an Reisen in Osteuropa oder Nordafrika denkt wird enttäuscht. Es gibt kaum Fahrspuren rechts und links der Hauptwege und überall stehen Hütten oder das Land wurde urbar gemacht und die Pflanzen gedeihen. Wenn wir mal für einige Km keinen sehen, ist der Urwald so dick, dass man nicht rein fahren kann. Auf der anderen Seite lernt man so viele lustige Übernachtungen kennen: der Hinterhof mitten in der Stadt, ein fast nicht mehr vorhandenes Camp mitten im Wald, Lodges die durch Corona lange keine Gäste mehr hatten, beim Bewacher des Fundturms von Vodacom oder eine katholische Mission ?

Immer wieder lockte uns der indische Ozean und so haben wir noch 3 Nächte in Tofo, einem alten Hippiedorf verbracht.  Campen konnten wir an einem Hostel direkt am Strand, welches von 2 deutschen Männern geführt wird. Der Ort hat sich einen eigenen Charakter bewahrt und es gibt viele kleine Hütten, in denen man essen kann. Hier holte uns dann das Thema Corona mal wieder ein und der Präsident verkündete, dass nun auch hier die Strände geschlossen werden und Restaurants sowie Alkoholverkauf eingeschränkt werden. Aber auch das ist wieder typisch Afrika, hier nimmt man es nicht ganz so ernst und das Tauchboot legt einfach eine Bucht weiter ab, wo die Polizei nicht wirklich kontrolliert. So konnten wir trotzdem die nächsten Tage auch immer mal wieder in den Ozean springen.

Unser letzter Strandtag endete allerdings mit Regen und dem Tropensturm  Eloise, der die Küste bei Beira getroffen hat und das ausgerechnet an meinem Geburtstag :-(. Wir waren zum Glück weiter nördlich, haben aber eine sehr stürmische Nacht erlebt und sind gestern schnell ins Landesinnere geflüchtet. Wirklich schnell war hier aber leider gar nicht möglich, wir waren 170 Km Piste von der N1 entfernt und eigentlich sollte es durch einen kleinen Nationalpark weiter gehen. Wir spürten aber die Nervosität der Einheimischen (sie erwarteten den Hauptsturm am Mittag) und entschieden uns nun, die bekannte Piste direkt zurück zu fahren. Es wurde die reinste Schlammschlacht. Auf dieser Strecke gab es zum Glück Brücken, aber die Piste war sehr rutschig und so passierten wir auch einige LKWs, die in die Böschung gerutscht waren. Nach fast 5 Stunden erreichten wir endlich die Teerstraße und fuhren noch weiter in die Berge nach Gurue mit seinen Teeplantagen, wo wir auch heute noch die Auswirkungen des Sturmes mit Wind und Regen spüren. Überrascht waren wir darüber, dass es an der Küste viele Moslems gibt und wir sogar in Gurue morgens von einem Muezzin geweckt worden. Die nächsten Tage werden wir jetzt weiter Richtung Malawi-See und der tansanischen Grenze fahren.

 

4 Antworten

  1. Theo Scherer sagt:

    Da gibt es ja alles Wichtige. Bier, Sekt, Pommes. Was will man mehr?
    Weiter alles Gute für euch.

  2. Berndt Schomaker sagt:

    Hallo ihr Zwei, Herzlichen Glückwunsch nachträglich Svenja. Das letzte Bild erinnert mich daran dass wir das Bad noch renovieren wollen. Evtl. streben wir aber auch eine minimale Lösung an.
    Wir wünschen weiter eine gute Fahrt

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