Die letzten Wochen ging es für uns von Gobabis aus bis hinunter an den Oranje (Grenzfluss zu Südafrika) und über Lüderitz wieder hoch nach Windhoek. Bisher waren wir nur bis auf der Höhe von Keetmanshoop / Lüderitz gewesen und hatten dieses Gebiet als schön, aber auch als eingezäuntes Farmland in Erinnerung. Das stimmte auch, wir sahen Karakulschafe und viele Rinder. Bis Gobabis waren wir schon durch die Kalahari gefahren, aber erst hier wurde die Erde wirklich so rot, wie man sich die Kalahari vorstellt. Und kurz hinter Mariental fanden wir plötzlich auf einer Hochebene einen tollen wilden Schlafplatz mit Weitblick. Es folgten noch viele weitere, vor allem direkt am Oranje Fluss gab es tolle Plätze und der Süden gefiel uns sehr gut.
Bei Keetmanshoop haben wir uns einen privaten Köcherbaumwald angesehen und als Nachmittags dann noch 2 Fahrzeuge auf dem Camp ankamen, trafen wir unsere Bekannten vom Van Zyl´s Pass mit seiner Schwester und Schwager wieder. Namibia ist klein!
Ein Sundowner im Köcherbaumwald ist schon was Besonderes und auch wenn wir sonst die Ruhe genießen, hatten wir diesmal Hintergrundmusik der anderen und nun einen Ohrwurm, den wir die nächsten Tage nicht mehr los wurden. Wer möchte, sollte mal bei Youtube nach dem Musikvideo Sundowner von EES suchen ?
Eigentlich sollte es am nächsten Tag bis zum Fish River Canyon gehen, aber schon nach wenigen Kilometern hielten wir aus Neugierde an der Naute Kristall Distellery an. Eigentlich nur um Namibischen Wein oder Höherprozentiges zu erwerben, aber keine 5 Minuten später befanden wir uns mitten in einem Gin und Brand Tasting. Katrin hat uns einen tollen Einblick in die Herstellung des Gin und der Brände gegeben und wir können nur jedem empfehlen hier zu halten! Den Nachmittag verbrachten wir dann direkt wieder wild am Naute Dam mit nichtstun und schwimmen.
Dann ging es aber doch weiter zum Fish River Canyon.
Am Oranje findet man sehr unterschiedliche Gegenden. Unter anderen gibt es hier viele Plantagen für Tafeltrauben, aber auch das Diamantensperrgebiet, was sich bis in die Südwestliche Spitze (Oranjemund) erstreckt. Die Strecke dorthin ist landschaftlich toll und die Stadt Oranjemund „besonders“. Die letzten 100 km und die Stadt selbst durften bis 2017 nicht besucht werden. Die Diamantengesellschaft hat die Stadt gebaut und die Infrastruktur übernommen. Das spiegelt sich auch in den sehr gepflegten Grundstücken, einem ordentlichen Spielplatz und sogar einem Golfplatz wieder.
Schon die Nacht in Klein Aus Vista bei den wilden Pferden war sehr stürmisch, aber in Lüderitz war es dann richtig ungemütlich und wir suchten uns ein kleines Backpackers, wo unser Sandfloh sicher im Hinterhof stand und wir ein Windfreies Bett hatten.
Auch wenn sich seit 12 Jahren nichts verändert hat, war Kolmanskuppe doch wieder ein interessanter Stopp. Auch auf dem Rückweg hielten wir nochmals in Klein Aus Vista, um noch etwas zu wandern und uns mit einigen anderen Reisenden zu unterhalten, bevor es weiterging. Mittlerweile sind schon wieder mehr Touristen unterwegs und der Campingplatz hier war fast voll. Aber überwiegend sind es weiterhin Langzeitreisende und so bekommt man noch den ein oder anderen Tipp oder tauscht seine Erfahrungen aus.
Über Duwisib Castle, welches Baron von Wolf 1909 mitten im Nichts erbaut hat (und aus dessen Pferdezucht eventuell die ersten wilden Pferde kamen) geht es weiter ins Lake Oanob Resort ca. 100 km vor Windhoek. Es ist Wochenende und somit ist das Resort mit Einheimischen ausgebucht. Wir hatten Glück und einen abgeschiedenen Platz mit Seeblick und sehr netten Nachbarn aus Windhoek gebucht. Hier genießen wir jetzt das Wochenende, bevor es am Montag in die Stadt geht. Es müssen noch einige Dinge erledigt werden und dann wollen wir dort den Corona Test für Südafrika machen und Namibia Ende nächster Woche verlassen.
Zum Schluss gibt es heute noch einen Ausrüstungstipp ?
Eine stabile Orangenpresse! Alle Orangensäfte, die wir hier gekauft hatten schmeckten eher nach Wasser als nach Orangen und Smoothies kennen sie noch nicht. Aber nun gibt es ab und zu einen frischen Saft zum Frühstück.
2 Antworten
Hallo ihr Beiden!
Herzlichen Dank für das Update eurer Reise. Sie scheint viel Sehenswertes zu bieten und euch gut zu bekommen.
Der Zähler auch eurer Webseite meldet, dass ihr nun seit 66 Tagen unterwegs seid. Wie fühlt sich das an? Ist es noch so etwas wie ein extented Urlaub oder schon ein anderes Feeling – das einer langen Reise halt. Wie fühlt sich das an? Ich kenne das leider noch nicht und bin deshalb da ein bißchen neugierig.
Beste Grüße und weiterhin ein gute Reise.
Frank
Hallo Frank,
es fühlt sich einfach “geil” an und bekommt uns wirklich sehr gut 🙂
Aber wir haben Deine Frage mal als Anlass genommen und sind in unserem neuen Beitrag etwas ausführlicher darauf eingegangen.
Vielen Dank für Anregung.
Herziche Grüße aus Südafrika,
Svenja & Heiko