08. April 2021 Kenia – Elefanten, Baobab´s und Halbzeit in der Wüste statt Lockdown

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Heute vor genau 6 Monaten sind wir in den Flieger gestiegen und haben Deutschland verlassen ? und durch Zufall haben wir gestern den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Nun geht es wieder Richtung Süd / Süd-West, da die Grenze zu Äthiopien wegen Bürgerkrieg im Norden des Landes für Touristen geschlossen ist und wir ja auch noch nach Sambia und Botswana möchten. Auch Corona hat uns hier in Kenia mal wieder eingeholt und Nairobi und 4 angrenzende Gebiete sind im Lockdown und dürfen weder betreten, noch verlassen werden. Aber wir hatten mal wieder sehr großes Glück! Nachdem wir die Grenze in Namanga überquert hatten, entschlossen wir uns erst mal die Nationalparks, die wir ja in Tansania boykottiert hatten, nachzuholen und fuhren in den Amboseli Nationalpark. Grandiose Landschaften mit dem Kilimanscharo im Hintergrund erwarteten uns. Schon von weiten erblickten wir eine große Elefanteherde und ca. 100 Tiere überquerten gemütlich den Weg genau vor uns und zogen dann weiter vor den Kilimanscharo. Ein Bild auf das manche Hobbyfotografen lange hinarbeiten ?

Auch auf der Strecke zum Tsavo West war der Kili stets präsent und wir genossen die Fahrt auf guter Piste. Vor ca. 17 Jahren waren wir schon einmal in Kenia und damals konnte diese Strecke nur in bewaffneter Begleitung gefahren werden. Hier hat sich in den letzten Jahren zum Glück einiges getan und Kenia hat in fast allen Regionen die „Banditen“ vertreiben können. Zwischen Tsavo West und Tsavo Ost dann der Schreck. Beim Mittagessen in einem Imbiss lief der Fernseher und durch Zufall sahen wir die Nachricht: „Bürger flüchten vor Lockdown aus Nairobi“. Die Zahlen hatten wir eigentlich immer im Auge gehabt und sie nicht als erschreckend hoch eingestuft, aber in Hinblick auf die bevorstehenden Osterfeiertage und damit verbundenen Familienbesuche beschloss der Präsident, Nairobi und 4 angrenzende Gebiete bis auf weiteres in den Lockdown zu setzen. Der Weg nach Nairobi und an der Grenze entlang zur Masai Mara war für uns nun abgeschnitten, aber zum Glück waren wir in Voi. Ein Tag vor der Schließung waren wir noch in dem betroffenen Gebiet. Ändern konnten wir nun eh nichts mehr, also genossen wir erst einmal die roten Elefanten im Tsavo East.

Die Löwen hatten sich vor uns versteckt und auch nachts hörten wir kein Löwengebrüll, aber 10 km weiter, wo wir nach unserem Besucht des Nationalparks übernachteten und die weitere Route planen wollten, waren letzte Nacht 2 Löwen direkt am Zaun oder wie man die 3 Drahtseile sonst nennen sollte. Nun wissen wir wenigstens wo sie waren ? Und wir können Euch sagen, Löwengebrüll aus dem Dachzelt zu hören oder wenn man direkt vor seinem sicheren Auto oder Bungalow sitzt ist ein tolles Erlebnis, aber ohne Schutz im „Rücken“ echt unheimlich.  Die Lodge hatte ein kleines unbeleuchtetes Wasserloch und zu dem gingen wir nach dem Essen mit unserem Rotwein. Gehofft hatten wir auf Elefanten, aber als dann sehr dicht ein Löwe brüllte, leiteten wir ziemlich zügig den organisierten Rückzug ein. Wir waren die einzigen Gäste und man hätte uns wahrscheinlich erst am nächsten Morgen vermisst ?

Unsere Route führte uns nun im Bogen um die gesperrten Gebiete nach Norden. Marsabit ca. 250 km vor der äthiopischen Grenze war unser Ziel, wo wir wieder Michi und Alex treffen werden, die wir in Namibia kennen gelernt und mit denen wir am Kimbiji Beach auch schon einige nette Tage verbracht hatten. Unterwegs lag aber auch noch der Meru Nationalpark auf unserem Weg. Haben wir in Namibia noch Eintritt bezahlt oder sind Umwege gefahren, um Baobab Bäume zu bewundern, so stehen sie in Nordtansania und Südkenia häufig am Straßenrand. Die großen Riesen beindrucken uns aber immer noch und es tat uns in der Seele weh, wenn sie als „Webebanner“ benutzt wurden.

Marsabit ist eine kleine Stadt und die Strecke dorthin und weiter nach Äthiopien  mittlerweile eine gute Teerstraße. Noch vor einigen Jahren war auch diese Strecke durch Überfälle sehr unsicher und die Beschaffenheit der ca. 500 km langen Piste eine der letzten richtigen Herausforderungen auf der Ostroute nach Südafrika.

Direkt hinter Marsabit beginnt die Chabli Wüste. Die Landschaft erinnerte uns sofort an Marokko und wir genossen 2 Tage herrliche Einsamkeit bis zum Turkana See. Die Temperaturen waren auch entsprechend (tagsüber weit über 40 Grad) und das Thermometer fiel auch nachts nicht unter 30 Grad, dazu ein nächtlicher Wüstenwind, der uns den Schlaf raubte. Aber diese Einsamkeit und Möglichkeit des wilden Campen haben wir seit Namibia nicht wieder gefunden und genießen es sehr.

 

3 Antworten

  1. Ulrike Gerlach sagt:

    Herzlichen Dank für die spannenden Texte und die tollen Fotos! Ich wünsche Ihnen noch weitere tolle Monate.
    Herzliche Grüße
    Ulrike Gerlach

  2. Svenja_S sagt:

    Vielen lieben Dank, wenn wir nich aufgehalten werden, gibt es zum Ende noch einen Rundflug über das Okavango Delta. Aber bis dahin ist jeder weitere Elefant, die tollen Landschaften oder neue Tiere, wie z.B das Grevy Zebra oder der Colobus Affe für uns ein weiteres Highlight 🙂
    Liebe Grüße, Svenja und Heiko

  3. Peter Wenzel sagt:

    Hallo ihr Beiden,
    nun habt ihr also schon Bergfest gefeiert.
    Wir durften euch durch die erste Halbzeit begleiten. Im Blog.
    Was für schöne Bilder und tolle Reiseberichte.
    So viele Highlights haben wir gesehen. Elefantenherde vor dem schneebedeckten Kilimandscharo.!!
    Kann die 2. Halbzeit die erste noch toppen?
    Wir sind schon sehr neugierig und lassen uns überraschen.
    Hauptsache ihr bleibt gesund und geniesst diese Zeit.
    Ganz herzliche Grüsse und alles Gute wünschen euch Ulla & Peter.

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